Social Media Projekt: Umweltschutz zum "Selbermachen"

 Klar, das Thema Umweltschutz ist uns allen sehr präsent. Wie sollte es auch anders sein, hat es sich doch im vergangenen Jahrzehnt zu einem - wenn nicht dem zentralen Thema der Politik entwickelt. Doch anstatt uns mit dem Umweltbonus für Elektroautos oder der CO²-Steuer zu beschäftigen, wollen wir die Möglichkeit effektiven Umwelt-und Klimaschutz zu betreiben, auch zu unseren Mitgliedern ins eigene Wohnzimmer bringen.

Denn wie wir alle wissen: "Kleinvieh macht auch Mist."

Außerdem haben wir alle als NABU-Mitglieder nochmal eine besondere Verantwortung unseres Planeten gegenüber und füllen zudem eine gewisse Vorbildfunktion aus, da wir uns den Umweltschutz bekanntermaßen auf die Fahne geschrieben haben. 

Also wird es ab jetzt jeden Donnerstag einen Instagram-Post auf "nabu_gg" zu einem von vier großen Themen Emissionen, Energie, Konsum und Garten geben, welcher Tipps, Tricks und Umsetzungsbeispiele zum Umweltschutz in den eigenen vier Wänden vermittelt. 

Für alle, die kein Instagram benutzen oder kein Smartphone besitzen: keine Panik! Parallel zum wöchentlichen Instagram Beitrag wird auch ein Artikel auf dieser Homepage mit dem gleichen Inhalt veröffentlicht.

Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen:)


Umweltschutz zum "Selbermachen", Teil 4: Emissionen

Der Weg zur Treibhausgas-Neutralität

Seit 1990 hat Deutschland seine Emissionen von knapp 1240 Millionen Tonnen auf circa 760 Millionen Tonnen reduziert. Der überwältigende Anteil von über 90 Prozent wird immer noch durch CO2-Emissionen verursacht, hauptsächlich bei der Energiegewinnung.  Vor allem durch den Ausstieg aus fossilen Energieträgern will Deutschland bis 2045 die Treibhausgas-Neutralität erreichen.

Warum sparen?

Der Ausstoß an Treibhausgasen pro Kopf liegt in Deutschland bei etwa 11 Tonnen. Als „klimafreundlich“ gilt eine Tonne. Deutschland ist damit Teil der weltweiten "Spitzengruppe". Doch wie lässt sich der eigene CO2-Fußabdruck verringern?

Über viele Möglichkeiten im Bereich Energie, Konsum oder Garten habe ich bereits in den Beiträgen 1, 2 und 3 gesprochen. Aber es gibt natürlich noch mehr. Zum Beispiel:

Tourismus

1.      Weniger Fernreisen.

Lange Flüge setzen enorme Mengen an CO² frei. Das Reisen mit dem Auto, der Bahn oder dem Bus ist deutlich weniger umweltschädlich. Nur alle 5-10 Jahre eine Fernreise zu machen, steigert zudem auch die Wertschätzung für dieses Privileg.

2.      Keine Inlandsflüge!

Inlandsflüge sind fast immer unnötig und äußerst umweltschädlich. Stattdessen den Fernzug/-bus oder das Auto nutzen.

3.      Reisen kombinieren.

Ein Wochenendtrip hier, ein Kurzurlaub da… Jeder Urlaub setzt große Mengen an CO² frei, allein durch An- und Abreise.  Kombiniert man die Reisen zu einem langen Aufenthalt, spart man sich die mehrfache An- und Abreise und somit Geld und CO2.

4.      Keine Kreuzfahrtreisen!

Jeder weiß, dass Kreuzfahrtschiffe unglaubliche Mengen an Kraftstoff verbrauchen. Diese Art zu reisen, sollte keine Zukunft haben.

5.      Wenn Fliegen, dann Emissionen kompensieren.

Viele Airlines bieten gegen einen Aufpreis die Option an, die beim Flug verursachten Emissionen durch die Unterstützung von Umweltschutzprojekten etc. zu kompensieren.

 

Mobilität

1.      Kurzstrecken mit dem Auto vermeiden.

Schnell mit dem Auto zum Bäcker? Klingt verlockend, ist aber sehr umweltschädlich, da Autos gerade auf den ersten vier Kilometern einen enorm hohen Verbrauch haben. Also lieber laufen oder mit dem Fahrrad fahren, denn hier wird nur Fett verbrannt.

2.      Auf optimalen Reifendruck achten.

Ein Reifen mit weniger Druck als vorgegeben, schadet nicht nur dem Auto an sich, sondern auch der Umwelt, da der Verbrauch steigt.

3.      Rechtzeitig Reifen wechseln.

Im Sommer mit Winterreifen zu fahren ist nicht nur lauter und unsicherer, sondern steigert auch den Verbrauch des Autos.

4.      Lange Strecken mit Bus oder Bahn.

Am Wochenende die Großeltern besuchen? Nimm lieber Bus oder Bahn statt Auto. So reduzierst du deinen persönlichen CO2-Fußabdruck und bist sogar häufig schneller und stressfreier am Ziel.

 

Geldanlage

Banken investieren das Geld ihrer Kunden häufig in Aktien großer, umweltschädlicher Unternehmen.

Aktuell geht der Trend jedoch hin zu nachhaltigeren Investitionen, beispielsweise in erneuerbare Energien.

Sprich mit deiner Bank über ökologische Anlagemöglichkeiten oder wechsle einfach zu einer "grünen" Bank.

 

Diese investieren nur in Aktien etc., welche spezielle Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

 

Ich hoffe wie immer, dass ihr Spaß beim Lesen hattet und die Tipps umsetzt.

Damit ist unsere Reihe Umweltschutz zum "Selbermachen" zu Ende. Die nächste Reihe startet in Kürze;)


Umweltschutz zum "Selbermachen", Teil 3: Konsum

Wir kaufen Lebensmittel, Kleidung, Elektronik und unzählige weitere Dinge, von denen wir viele nicht

einmal brauchen. Konsum ist in wohlhabenden Ländern wie Deutschland schon lange zu einem

weitverbreiteten Hobby geworden, einem Statussymbol. Doch alles, was wir konsumieren, verbraucht

Ressourcen oder verursacht in seiner Produktion Schadstoffemissionen. Stand jetzt würde unser

Konsumverhalten die Ressourcen von 1.75 Erden pro Jahr benötigen - Tendenz steigend. Umwelt- und

Klimaschutz sind also auf nachhaltigen Konsum angewiesen. Doch was ist das eigentlich?

"Nachhaltiger Konsum ist das bewusste Auswählen von Produkten und Dienstleistungen mit einem

stetigen Blick auf dessen ökologische und soziale Folgen."

Und welche Wege gibt es, den eigenen Konsum effektiv zu reduzieren und nachhaltiger zu gestalten? Ich

habe hier mal vier Bereiche des eigenen Konsums unter die Lupe genommen und erkläre Dir, wie du

diese nachhaltiger gestalten kannst.

 

Modekonsum

1. Gebraucht kaufen.

Der Second-Hand-Trend hat mittlerweile auch Deutschland erfasst. Sehr gut. Gebrauchte

Kleidung auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden zu kaufen, spart Ressourcen, gibt

getragener Kleidung eine zweite Chance und schont das Portemonnaie.

2. Kleidung reparieren.

Geflickte Jeans und Pullover sind was für Kinder? Falsch. Beschädigte Kleidung zu reparieren,

statt zu ersetzen, spart Geld, schont die Umwelt und kann auch noch Spaß machen. Wer nicht

selbst zu Nadel und Faden greifen möchte oder kann, der lässt seine Kleidung ganz einfach für

wenig Geld bei einer Änderungsschneiderei flicken.

3. Weiterverkauf von ungewollter Kleidung.

Dir gefällt ein Kleidungsstück nicht mehr? Dann verkaufe es einfach online auf Vinted oder

anderen Online-Plattformen, die sich darauf spezialisiert haben. Das lohnt sich, da man nicht nur

Geld verdient, sondern auch die Umwelt schont. Flohmärkte gehen natürlich genauso.

4. Fairtrade- /Biokleidung kaufen.

Fast-Fashion, also billig und unter unmenschlichen Bedingungen produzierte Kleidung, schadet

Mensch und Natur. Achte auf Fairtrade- oder Bio-Siegel, die für eine umweltschonende und faire

Produktion stehen.

 

Ernährung

1. Saisonal und regional ernähren.

„Regional“, weil so Transportwege kürzer und lokale Bauern unterstützt werden. Und „saisonal“,

weil im Treibhaus angebautes Gemüse/Obst deutlich mehr C0 2 verbraucht.

2. Auf Fleischprodukte verzichten.

Massentierhaltung schadet der Umwelt in vielerlei Hinsicht. Neben der Belastung von Boden,

Luft und Wasser durch Schadstoffe ist auch der Energie- und Wasserverbrauch extrem hoch.

Weniger Fleisch zu essen, ist zudem auch gesund.

3. Ökologisch erzeugte Lebensmittel kaufen.

Egal ob Fleisch, Obst, Gemüse oder sogar Kosmetik. Ein Bio- oder Fairtrade-Siegel steht für eine

umweltschonendere Produktion und rückt zudem das Tierwohl in den Vordergrund.

4. Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verfallsdatum.

Viele werfen „abgelaufene“ Lebensmittel direkt weg. Vieles ist jedoch deutlich länger haltbar, da

es sich ja nur um ein Mindesthaltbarkeitsdatum handelt. Also den Sinnes-Test anwenden:

riechen und dann schmecken.

5. Leitungswasser trinken.

Leitungswasser ist das am sorgfältigsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland und

umweltfreundlicher als Mineralwasser. Damit vermeidest Du den Plastikmüll, der durch die

Einwegflaschen verursacht wird. Und du sparst auch die Energie, die für die Herstellung des

Plastiks, für das Abfüllen in Flaschen und für den Transport gebraucht wird.

6. Unverarbeitete Lebensmittel kaufen.

Unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide oder Nüsse sind nicht nur gesünder für

den Menschen, sondern auch noch umweltschonender, da sie weniger Energie und Wasser in

der Produktion benötigen.

 

Kaufverhalten

1. Reparieren statt entsorgen.

Häufig werden beschädigte Möbel, Fahrräder und Elektro- oder Küchengeräte einfach durch

neue ersetzt. Das ist zwar möglicherweise bequemer, belastet aber die Umwelt und den

Geldbeutel unnötig. Sogenannte Repair-Cafés bieten beispielsweise günstige Reparaturen oder

 

das benötigte Zubehör zum Leihen an.

2. Leihen statt kaufen.

Ob Werkzeug für die anstehende Renovierung oder ein Anzug für die Hochzeit des Cousins. Nicht

immer ist eine Neuanschaffung nötig. Es zu leihen, ist nachhaltiger - in finanzieller und

ökologischer Hinsicht.

3. Lokal einkaufen.

Es muss nicht immer Online-Shopping sein. Im Gegenteil! Dessen Komfort trägt nämlich zu

einem schwindenden Bewusstsein für den eigenen Konsum bei. Den Einzelhandel zu

unterstützen, bewahrt hingegen Arbeitsplätze und spart CO 2 .

4. Produktlebenszyklen beachten.

Gegenstände funktionieren oft noch viel länger, als sie tatsächlich in Benutzung sind. Je länger

beispielsweise ein technisches Gerät nicht ausgetauscht wird, desto besser ist das für den

Ressourcenverbrauch.

 

Müllvermeidung

1. Stoffbeutel statt Plastiktüten.

Stoffbeutel beim Einkaufen etc. zu nutzen, ist nachhaltiger, da Stoffbeutel widerstandsfähiger,

langlebiger und umweltschonender in der Produktion sind.

2. Gemüse und Obst lose kaufen.

Viele von uns kaufen Obst und Gemüse in Plastiktüten. Dabei haben die meisten Sorten eine

eigene Schale, die vor Verunreinigung oder Beschädigung schützt. Bei empfindlichen Sorten kann

man auch ein wiederverwendbares Gemüsenetz nutzen.

3. Feste Seife statt Flüssigshampoo oder Duschgel.

Plastikverpackungen von Shampoo und Duschgel lassen sich leicht vermeiden, indem man

einfach feste Seife nutzt. Diese gibt es auch in schäumender Form für die Haare.

4. Wenige große Packungen statt vieler kleiner.

Große Packungen, bzw. Familienpackungen, brauchen bis zu zweieinhalbmal weniger Plastik als

Miniverpackungen für die gleiche Menge an Lebensmitteln. Wenn das mal kein Grund ist, groß

zu denken.

5. Unverpackt-Läden nutzen.

Immer mehr Unverpackt-Läden tauchen in deutschen Städten auf. Diese bieten Lebensmittel

und Hygieneprodukte ohne Verpackung an. Der Kunde bringt selbst wiederverwendbare Gefäße

etc. mit, wodurch eine große Menge Plastikmüll vermieden wird.

 

Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen :) 


Umweltschutz zum „Selbermachen“, Teil 2: Der eigene Garten

Tierfreundliche Gärten bilden einen wichtigen Teil des modernen Ökosystems. Sie sind die grünen Inseln in den Häusermeeren deutscher Städte und neben Parks der einzige Rückzugsort für in der Stadt lebende Tiere wie Vögel, Igel und Insekten. Häufig ähneln deutsche Gärten jedoch eher Wüsten, da sie mit Schotter ausgelegt oder mit exotischen Blumen bepflanzt werden. So werden sie unbrauchbar für die heimische Tierwelt. Naturnahe Gärten bieten hingegen Versteck-, Nist- und Nahrungsmöglichkeiten. Je vielfältiger und wilder der Garten, desto besser. Den Rasen statt häufig mähen zu einer blühenden Wiese werden lassen, bienenfreundlich Pflanzen - schon kleine Veränderungen bilden einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Im Folgenden erläutere ich einige Tipps, Tricks und Projektideen, um den eigenen Garten zu einer Wohlfühloase für die heimische Tierwelt zu machen.

 

Tipps und Tricks

 

1.      Wasser sparen.

Ein Garten braucht viel Wasser, doch auch hier lässt sich der Verbrauch reduzieren. Durch das Auffangen von Regenwasser beispielsweise. Für Fallrohre an Dachrinnen gibt es spezielle Regenwasserklappen, die das wertvolle Nass direkt in die Tonne leiten.

2.      Handarbeit statt elektro- /dieselbetriebenes Gartenwerkzeug.

„Normales gartenwerkzeug“ ist langlebiger und nicht immer aus Plastik.

3.      Eigenen Kompost herstellen.

Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen eignet sich hervorragend als Dünger und spart den Kauf von Gartenerde in Plastiktüten.

4.      Biologisch abbaubare Schutznetze/ -folien nutzen.

Nutzpflanzen müssen häufig gegen Schädlinge oder die Kälte geschützt werden. Plastiknetze produzieren jedoch Müll und Plastikkleinteile können in den Garten gelangen.

5.      Keine Gartenmöbel aus Tropenholz kaufen.,

Tropenholzernte ist extrem klimaschädlich. Heimisches Holz wie Lärche ist genauso langlebig und deshalb besser geeignet.

6.      Einheimische Pflanzen für Insekten pflanzen.

Insekten wie Wildbienen können wenig mit exotischen Pflanzen anfangen, da sie auf die Pollen heimischer Pflanzen spezialisiert sind.

7.      Wasserquelle für Tiere schaffen.

Schon eine kleine Vogeltränke ist von großem Nutzen für die Artenvielfalt im Garten. Ein Teich ist natürlich optimal, da er auch Amphibien einen Lebensraum bietet.

8.      Bäume pflanzen.

Bäume tragen erwiesenermaßen zur Artenvielfalt im Garten bei, da auch ein Baum wichtigen Lebensraum für Vögel etc. bietet.

 

Projektideen

 

Sandarium anlegen.

Ein Sandarium bietet Wildbienen einen wichtigen Lebensraum, der in der Natur immer seltener wird. Sandige Gruben oder Hügel sind jedoch unerlässlich für das Überleben der meisten Arten, da sie die Nistplätze der Bienen beherbergen.

Ein Sandarium im eigenen Garten anzulegen stellt somit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz dar.

Die ausgewählte Fläche sollte möglichst groß sein, frei von Vegetation und so viel Sonne wie möglich abbekommen.

Eine Grube wird mit feinem Sand gefüllt. Dann wird die Sandgrube durch Sandsteine abgegrenzt, was einerseits neuen Lebensraum für andere Arten darstellt und vor Vegetation schützt.

Das Sandarium wird nicht gegossen und während der Brutzeit nicht begangen. Aufgrund der Standorttreue von Wildbienen kann es eine Weile dauern, bis das Sandarium in großer Zahl genutzt wird.  

 

Nisthilfen installieren.

Nisthilfen oder „Insektenhotels“ sind in Deutschland weit verbreitet, jedoch meist völlig ungeeignet für ihre Bewohner (meist Wildbienenarten). Tannenzapfen beispielsweise werden sehr häufig nutzt, sind jedoch völlig ungeeignet als Nistplatz und immer unbewohnt.

Bambusröhrchen oder Schilfhalme klein geschnitten und in Dosen aneinandergereiht, bieten mit ihren langen Hohlräumen deutlich bessere Nistmöglichkeiten. Bohrt man Löcher in Holz, sollte man darauf achten, dass das Holz gut getrocknet ist, die Löcher unterschiedlich groß und lang genug sind (10cm) und bei ganzen Stämmen immer in die Längsseite gebohrt wird. Zudem sollte ein möglicher Regenschutz nicht vorstehen, da er sonst als Sonnenschutz fungiert, was die Nistplatzqualität deutlich verringert.

Viele gute und sachkundige Anleitungen gibt’s auch im Internet😉

 

Wie immer danke fürs Lesen und viel Spaß beim Umsetzen!

 

Nächste Woche geht’s weiter mit dem Thema Konsum.

 

               


Umweltschutz zum „Selbermachen“, Teil 1: Energie

Mit diesem Artikel beginnen wir unsere Reihe: Umweltschutz zum „selber machen“. Es werden insgesamt vier Beiträge zu Umweltschutzthemen erscheinen, welche interessante und gleichzeitig einfache Tipps und Tricks beinhalten, die jeder Leser in seinen Alltag integrieren kann und somit auch selbst zum Umweltschutzmacher wird.

 

Besser hätte das Timing für diesen Beitrag wohl kaum sein können. Die Energiepreise schießen in immer luftigere Höhen und parallel sinken die Temperaturen auf dem Thermometer. Die Energieversorgung hat sich zu einem zentralen Thema unserer Gesellschaft entwickelt. Doch wie gehen wir am besten mit dieser Situation um? Ganz einfach: Wir reduzieren unseren Energieverbrauch und das fängt im Kleinen an, also bei den privaten Haushalten - bei uns! Mit einem geringeren Energieverbrauch schonen wir nicht nur unseren Geldbeutel, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Wem das in der Theorie noch nicht genug Motivation bietet, der liest sich die folgenden Tipps und Tricks zum Energiesparen durch und wird feststellen, dass Umweltschutz und Geld sparen noch nie so einfach waren. 

Bewusst Heizen

Knapp 75% der Deutschen heizen mit Erdgas oder Öl. Genauso hoch ist auch der Anteil des Heizens am gesamten Energieverbrauch in privaten Haushalten. Also: Heizenergie sparen lohnt sich. Im Folgenden werden fünf einfache Möglichkeiten erläutert, Heizenergie einzusparen.

1.      Die Heizung im Winter nie ganz auf oder zu drehen.

Die Heizung in viel benutzten Räumen ganz auszuschalten während es draußen kalt ist, trägt eher zu einem höheren Energieverbrauch bei, da die Wände auskühlen und sehr viel Energie benötigt wird, die entsprechenden Räume wieder zu erwärmen.

Sie voll aufzudrehen ist ähnlich sinnlos. Durch volles Aufdrehen der Heizung wird diese nämlich nicht etwa schneller heiß, sondern heizt bloß weiter hoch (bis zu 28 Grad). Stellt man die Heizung beispielsweise auf Stufe drei wird bis etwa 20 Grad geheizt und diese Temperatur dann aufrechterhalten.

2.      Stoßlüften statt Dauerlüften.

Die Fenster während der Heizsaison anzukippen, um so für einen Luftaustausch zu sorgen, ist in zweierlei Hinsicht nicht sinnvoll. Zum einen kommt es kaum zu einem Luftaustausch und zum anderen heizt man sein Geld buchstäblich zum Fenster hinaus.

Sinnvoll hingegen ist es, mehrmals täglich für mindestens 5 Minuten zu lüften. Während des Lüftens sollten die Heizungen runtergedreht werden und Türen zwischen warmen und kalten Räumen geschlossen sein.

Durch das Stoßlüften wird das Raumklima verbessert, Energie gespart und die Schimmelgefahr gesenkt.

3.      Rollläden nachts runter.

Rollläden werden als dämmende Elemente häufig unterschätzt doch gerade nachts können sie eine Menge Kälte abhalten, die Räume so warmhalten und Energie sparen (bis zu 40% weniger Wärmeverlust). Die Vorhänge vorzuziehen hat einen ähnlichen Effekt.

4.      Heizkörper nicht verdecken.

Werden Heizungen durch Möbel oder Vorhänge verdeckt, staut sich die Wärme und sie kann nicht effektiv an den Raum abgegeben werden.

5.      Thermostate nutzen.

 

Wer noch keine Thermostate an seiner Heizung installiert hat, sollte das so schnell wie möglich ändern. Sie regeln die Raumtemperatur, in dem sie die Heizung ab einer gewissen Temperatur drosseln/abschalten und so einer Überhitzung vorbeugen. 

Strom sparen

Die Strompreise entwickeln sich auf ähnlich rasante Weise wie Erdgas und Öl, aber auch hier gibt es einfache Mittel, den Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden zu reduzieren.

1.      Ausschalten statt Standby.

Der Stromverbrauch von Elektrogeräten im Standby ist zwar nicht sonderlich hoch, jedoch macht er durch die große Anzahl an Geräten in modernen Haushalten einen Anteil von bis zu acht Prozent am gesamten Stromverbrauch aus.   

Schaltet man Fernseher, Computer etc. also über Nacht oder bei geringer Benutzung aus, lässt sich viel Strom sparen.

2.      Gefrier- und Kühlschränke regelmäßig abtauen.

Je mehr Eis sich in einem Kühlschrank ansammelt, desto höher ist auch der Stromverbrauch, da eine dicke Eisschicht den Energieaufwand steigert, der zum Kühlen benötigt wird. Deshalb sollten Gefrier- und Kühlschranke ein- bis zweimal pro Jahr abgetaut werden.

3.      Nur volle Waschmaschinen waschen.

Wäscht man häufig kleine Mengen Wäsche verbraucht man deutlich mehr Strom und Wasser, als bei selteneren aber volleren Waschgängen, da die Menge an genutztem Wasser und Strom bei jedem Waschgang unabhängig der Wäschemenge gleich bleibt.

4.      Netzstecker bei Ladegeräten ziehen.

Vielen ist das nicht bewusst, aber Ladegeräte, die nicht an das Gerät angeschlossen sind, aber noch in der Steckdose stecken, verbrauchen weiter Strom. Ziehen Sie den Netzstecker daher nach Gebrauch aus der Steckdose oder nutzen sie eine ausschaltbare Steckerleiste.

5.      Bewusster, Licht an- und ausschalten.

 

Dieser Tipp erscheint erstmal nicht wie ein Tipp, jedoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es einen großen Unterschied macht nochmal nachzudenken, ob man auch wirklich alle Lichter ausgemacht hat oder sich zu fragen, ob das Licht in der Küche tagsüber wirklich an sein muss.

Effiziente Küche

Die Küche ist ein großer Stromverbraucher in deutschen Haushalten. Doch auch hier gibt es einige Tricks, um den Verbrauch zu senken.

1.      Kochen mit Deckel.

Erstaunlich viele Menschen kochen, ohne einen Deckel zu benutzen. Da die Wärme ohne Deckel schneller entweichen kann, verbraucht Kochen ohne Deckel jedoch dreimal mehr Energie, als mit. Also das nächste Mal: Deckel drauf!

2.      Ohne Vorheizen und mit Restwärme kochen.

Bei vielen Gerichten (Brot, Auflauf, Braten, etc.) ist das Vorheizen nicht nötig und reine Stromverschwendung, da sie nicht auf eine gleichmäßige Temperatur angewiesen sind (20% höherer Energieverbrauch). Außerdem kann man auch die Restwärme des Ofens gut nutzen und ihn einfach ein paar Minuten früher ausmachen, bevor das Essen fertig ist.

3.      Auf Energieeffizienzklasse A achten.

Beim Kauf von neuen Küchengeräten sollte man immer auf die Energieeffizienz achten. Seit 2021 wird diese mit den Buchstaben A (beste) bis G (schlechteste) angegeben.

4.      Spülmaschine voll beladen.

 

Hier verhält es sich ähnlich wie bei der Waschmaschine. Je seltener die Spülmaschine angeschaltet wird, desto weniger Wasser und Strom wird verbraucht. 

Mülltrennung

 

Seit 2015 ist Mülltrennung in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, jedoch haben viele Bürger immer noch Probleme, zwischen den einzelnen Kategorien zu unterscheiden bzw. ihren Abfall den verschiedenen Müllarten zuzuordnen.

 

1.      Materialien vor dem Entsorgen trennen.

Das Trennen von Materialien vor dem Entsorgen erleichtert die Müllsortierung erheblich und kann so die Recycling-Quote steigern. Beispiel: Bei einem Joghurtbecher den Aluminiumdeckel getrennt vom Plastikbecher in den gelben Sack geben und die Papphülle im Altpapier entsorgen.

2.      Beschichtetes/Dreckiges Papier nicht ins Altpapier.

Häufig wird dreckiges Papier, zum Beispiel Pizzakartons, im Altpapier entsorgt. Dieses kann jedoch nicht recycelt werden und erschwert somit den Recyclingprozess immens. Stattdessen sollte es im Restmüll entsorgt werden. Auch beschichtetes Papier ist nicht für das Altpapier geeignet und sollte im gelben Sack entsorgt werden.

3.      Blaues/Rotes Glas in den Grünglascontainer.

Da es nur drei verschiedene Glascontainer gibt, fragen sich viele, wo die restlichen Glasfarben entsorgt werden sollen. Grünes Glas kann den größten Anteil an Fremdfarben aufnehmen, weshalb andersfarbige Flaschen im Grünglascontainer landen sollten.

4.      Verpackungen nur „löffelrein“ reinigen.

 

Verpackungen, zum Beispiel Joghurtbecher, sollten zwar „löffelrein“ gereinigt werden, jedoch braucht man sie nicht zu spülen, da sie in der Sortieranlage ebenfalls gründlich gereinigt werden. Das Spülen würde nur zusätzlich Wasser verbrauchen und das Spülmittel die Gewässer unnötig belasten.

Danke fürs Lesen😊 Wir hoffen Sie haben viel Neues gelernt und werden den ein oder anderen Tipp auch selbst anwenden.