Quartier auf dem Dachboden - Foto: Thomas Stephan
Braunes Langohr - Foto: NABU/Christian Stein
Sie fliegen mit den Händen, sehen mit den Ohren und erwachen, wenn die meisten von uns schlafen gehen. Schon seit 50 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse. Kaum eine Tiergruppe hat uns Menschen so fasziniert und zu Spekulationen angeregt wie die Kobolde der Nacht. Die geheimnisvollen Säugetiere wohnen in dunklen Spalten und Höhlen, orientieren sich mit Ultraschall und ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen. In Hessen gibt es neunzehn verschiedene Fledermausarten. Sie sind alle streng geschützt.
Fledermäuse benötigen im Jahresverlauf viele verschiedene Quartiere: Von der „Wochenstube“ zur Jungenaufzucht über wechselnde Schlaf- und Fraßplätze sowie Balzquartiere zur Fortpflanzung bis hin zur frostsicheren Winterzuflucht für einen geruhsamen Winterschlaf. Einige Fledermausarten haben sich an den Menschen gewöhnt und suchen nach Unterkünften an unseren Häusern. Da sie nicht in der Lage sind, selbst Behausungen zu bauen, nutzen sie unterschiedlichste Hohlräume, Risse und Spalten an Gebäuden oder auch Dachböden als zeitweilige Wohnung.
Die Bausubstanz des Hauses wird dabei nicht beschädigt. Oft werden Fledermäuse wegen ihrer stillen und nächtlichen Lebensweise nicht bemerkt und übersehen. Bei Baumaßnahmen am Haus sind sie dann
schnell gefährdet, z.B. durch Veränderungen an der Hausfassade oder am Dachstuhl. Dabei ist es gar kein Problem, sein Haus zu renovieren und dabei auch an die Fledermäuse zu denken. Schon mit
einfachen Maßnahmen kann man ihnen Unterschlupf bieten und damit einen wichtigen Beitrag zum Überleben der wendigen Flugkünstler leisten. Sie werden staunen, wie leicht es ist, attraktive
Fledermaus-Quartiere zu schaffen!