Der Kiebitz ist ein Brutvogel feuchter Agrarlandschaften. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gilt
er als streng geschützte Art. Die Bestände des einst weit verbreiteten Vogels sind inzwischen so
niedrig, dass er in Hessen vom Aussterben bedroht ist. Mit rund 80 Brutpaaren brütet fast die
Hälfte aller hessischen Kiebitze im Kreis Groß-Gerau. Daher hat der Kreis eine
besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art.
Der Kiebitz brütet bei uns ausschließlich auf Äckern. Deshalb kann die Erhaltung des
Charaktervogels des hessischen Rieds nur mit Unterstützung der Landwirtschaft gelingen.
Viele Gelege werden geschützt indem sie markiert werden, sodass der Landwirt bei Bearbeitung des Ackers nicht über die Brut fährt.
In GG-Wallerstädten wird sehr erfolgreich im Frühjahr um einen Acker, der die meisten Brutgelege aufweist und, um die vom NABU gekaufte Fläche ein Elektro-Zaun gestellt.
Der NABU Kreisverband konnte im Rahmen eines GAK-Antrags Anfang des Jahres 2022 eine neue Fläche für den Kiebitzschutz in den Wallerstädter Landwiesen erwerben. Die neue Fläche umfasst ca. 2,3 ha.
Um die Fläche konstant feucht zu halten und ein größeres Nahrungsangebot gewährleisten zu können, wurde sie bei der Aufarbeitung mit einer Solarpumpe ausgestattet. Diese befördert kontinuierlich Wasser auf die Fläche, wovon nicht nur der Kiebitz sondern auch viele andere Vögel und Insekten profitieren. Zudem wurde die Fläche im Rahmen eines Arbeitseinsatzes im Februar eingezäunt, um die Bodenbrüter besser vor z.B. Bodenprädatoren wie Füchsen schützen zu können.