Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans), ist ein Hautpilz, der besonders Schwanzlurche befällt. Bei Feuersalamandern führt eine Infektion mit Bsal, auch Salamanderpest genannt, innerhalb weniger Tage zum Tod. Dort, wo Bsal nachgewiesen ist, führt er zu einem regionalen Massensterben der Art.
Auch Kammmolche werden von Bsal befallen. Ihnen setzt der Pilzbefall allerdings meist nicht so stark zu, wodurch sie jedoch länger Überträger der Pilzsporen sind.
Übertragen wird Bsal durch Hautkontakt der Amphibien. Aber auch im Boden und Gewässern können Sporen mehrere Tage überdauern und so ein Wirtstier infizieren.
← Bei diesem erkrankten und verendeten Salamander hat Bsal das Gewebe am Maul des Tieres zerfressen. (Bild links)
Vermutlich wurde Bsal beim Tier-Import aus Asien in die Niederlande eingeschleppt. Von dort aus gelangte Bsal nach Belgien und breitet sich aktuell auch in Deutschland aus.
Bisher wurde die Salamanderpest in Deutschland in der Eifel, im Pfälzer Wald, im Ruhrgebiet und im Steigerwald nachgewiesen. In Hessen ist bisher kein Bsal-Fall bekannt. Jedoch ist die tatsächliche Ausbreitung der Pilzkrankheit unklar.
Asiatische Salamanderarten sind resistent gegen den Hautpilz. Der Feuersalamander hingegen kann keine Resistenz gegen Bsal entwickeln.
Ein an Bsal erkranktes Tier ist an kreisrunden "Fraßlöchern" in der Haut zu erkennen. Je nach Krankheitsstadium können diese schon zu blutigen Wunden geworden sein. Außerdem kann es zu Hautablösungen kommen, ebenso wie zu Hautnekrosen (abgestorbenes Gewebe) an den Zehen.
Runde Löcher "frisst" der Pilz in die Haut der Salamander.
In fortgeschrittenem Stadium führt Bsal zu blutigen Wunden.
Hautablösungen an einem Bsal-Infizierten Feuersalamander.
Hautnekrosen sind ein deutliches Symptom der Salamanderpest.
Bisher weiß man über Bsal noch recht wenig und Forschung ist essentiell für den Schutz der Feuersalamander.
Forscherteams aus ganz Europa arbeiten daran, mehr über den Hautpilz herauszufinden. Dafür forschen sie in alle Richtungen: So weiß man nun beispielsweise, dass Bsal ein Temperaturoptimum hat. Zu hohe Temperaturen schaden dem Pilz.
Auch an der Nachzucht von Salamandern wird geforscht, um im Falle eine Aussterbens der Feuersalamander, nachgezüchtete Tiere auswildern zu können
Im Labor ist es mittlerweile zwar gelungen infizierte Salamander zu heilen, in der Natur ist das jedoch noch nicht möglich.
Aktuell setzen Artenschützer alles daran, eine Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern. Deshalb rufen Experten dazu auf, vor einem Waldspaziergang die Schuhe zu desinfizieren und weitere Desinfektionsmaßnahmen vorzunehmen. Diese Maßnahmen sind zwar umständlich und garantieren nicht die Eindämmung der Salamanderpest, jedoch sind sie momentan die einzige Möglichkeit, das Risiko für noch nicht betroffene Gebiete zu minimieren.
Über den Verwandten der Salamanderpest, Batrachochytrium dendrobatidis(Bd) ist weitaus mehr bekannt. Dieser ebenfalls hochansteckende Hautpilz befällt eine Vielzahl von Amphibienarten weltweit und wurde vermutlich ebnfalls durch Tier-Handel verbreitet. Der Pilz sorgt dafür, dass die Haut der Amphibien anschwillt und so der Stoffwechsel gestört wird. Somit vergiften sich die Tiere selbst.
Jeder Einzelne kann die fasziniernden Lurche schützen!!!
Um eine weitere Verbreitung der Sporen der Salamanderpest zu verhindern, ist es enorm wichtig folgende Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Wenn Sie Feuersalamander finden:
Quellen: